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Bei der AlphaDekade-Konferenz in Berlin

Die diesjährige Konferenz der AlphaDekade fand am 29. und 30. November in Berlin unter dem Leitthema „Praxis und Wissenschaft im Dialog“ statt. Auch wir waren mit Kolleg:innen aus beiden Neu Start-Projekten angereist und diskutierten mit ca. 300 Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis darüber, wie Forschungsergebnisse und Praxis der Grundbildungsarbeit enger synergetisch vernetzt werden können. Besonderes Augenmerk lag im Konferenz-Programm auf den neuesten Handlungsempfehlungen der 14 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekte.

Zur Eröffnung der Konferenz hoben unter anderem die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sowie die Berliner Bildungssenatorin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz Katharina Günther-Wünsch den gesellschaftlichen Stellenwert von Grundbildung für Selbstbestimmung und Teilhabe hervor. Danach stellten die Forschungsprojekte in diversen Fachforen ihre Erkenntnisse beispielsweise zu „Formen der Adressierung in Kurs- und Sozialräumen“ und „Perspektiven auf Grundbildung in arbeitsorientierten Bildungskontexten“ vor, die anschließend rege diskutiert wurden. Eine Podiumsdiskussion zu „Chancen der Digitalisierung für die Grundbildung“ rundete den ersten Konferenztag inhaltlich ab, bevor beim gemeinsamen Abendessen Vernetzung und Austausch im Mittelpunkt standen.

Zum Auftakt des zweiten Konferenztages thematisierte Prof. Dr. Josef Schrader vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, warum der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis mitunter eher schwergängig verläuft und wie der dialogische Austausch zwischen den Teilsystemen perspektivisch verbessert werden könnte. Die abschließende Podiumsdiskussion weitete nach mehreren Fachforen der Forschungsprojekte den internationalen Blick nach Österreich und in die Schweiz und fragte, welche Wege hin zu einer Professionalisierung der Grundbildungslandschaft dort beschritten werden.

Eine ausführlichere Dokumentation der Konferenz finden Sie auf der Website der AlphaDekade an dieser Stelle. Wir danken dem Team der Koordinierungsstelle der AlphaDekade für die Organisation und die anregenden Impulse durch die Veranstaltung!

Digitale Angebotsliste zur Sprachförderung für Erwachsene mit geringer Literalität

Im Rahmen unserer aufsuchenden Grundbildungsberatungen und der damit einhergehenden Verweisberatungen haben wir nach und nach eine umfassende Liste von kostenlosen Lernangeboten in Hamburg zur Sprachförderung für Erwachsene mit geringer Literalität zusammengetragen.

Diese haben wir nun als digitale Version in ein Padlet überführt. In Kategorien sortiert finden sich dort u.a. Kurzinfo-Blätter der wichtigsten Anbieter zum Download, allgemeine Angebote zum besseren Lesen und Schreiben, arbeitsbezogene Förderangebote, Informationen zu Sprach- und Integrationskursen, Angebote nur für Frauen, Offene Sprachtreffs, Sprach-Cafés, Selbstlernzentren, Fördermöglichkeiten der mündlichen Sprachkompetenz, Selbstlernmöglichkeiten und mehr.

Wir stellen diese digitale Verweisliste sehr gern allen Interessenten zur Verfügung. Sie ist sowohl auf unserer Website unter Angebote/Rubrik „verweisen“ als auch direkt unter folgendem Link zu erreichen: https://padlet.com/AuG_HH/Lernangebote.

Sollten Sie von einem Angebot wissen, das sich noch nicht auf dieser Liste findet, würden wir uns über eine Infomail an andreas.lueck@neustart.kom-bildung.de freuen.

Wochenendeinkauf und Infos zum lesen und schreiben Lernen gratis dazu …

…das Angebot gab es für Kund:innen der Budni-Filiale am Schulterblatt am Samstag, den 11.11.23.

Beim Budni-Patentag waren wir vor Ort und informierten bei Pop-Corn und Schokolade über unsere Beratungs- und Lernangebote im Stadtteil. Es gab viele interessierte Nachfragen von Kund:innen, die von Lese- und Schreibschwierigkeiten von Menschen aus ihrem persönlichen oder beruflichen Umfeld erzählten und gerne unser Infomaterial mitnahmen.

Infobrief 10 ist erschienen

Der aktuelle Infobrief unserer beiden AlphaDekade-Projekte Neu Start St. Pauli 360° und Neu Start Arbeit ist veröffentlicht und widmet sich den folgenden Themen:

  • Leichte Sprache leichter umsetzen: Interview zum KI-Übersetzungstool des FC St. Pauli mit Reyk Sonnenschein
  • Abholen  – informieren  – begleiten: Zwischenerkenntnisse der mobilen und aufsuchenden Grundbildungsberatung
  • Neuigkeiten von Neu Start St. Pauli 360°
  • Neuigkeiten von Neu Start Arbeit
  • Gemeinsame Neuigkeiten beider Projekte
  • Termine & Adressen

Viel Spaß beim Lesen!

Infotag im Jobcenter St. Pauli

Aktivieren und motivieren: Alle 1-2 Jahre veranstaltet das Jobcenter St. Pauli einen Info-Tag für Kundinnen und Kunden mit Kindern im Haushalt, um ihnen die Möglichkeit zu Gesprächen mit Anbietern verschiedener Themenbereiche wie Familienhilfe, Beratung zu beruflichen Möglichkeiten für Mütter und Väter, Schuldnerberatung oder sozialpsychiatrische Hilfen zu eröffnen.

Auch wir waren mit einem Stand vor Ort vertreten, an dem wir über unsere Beratungs- und Lernangebote zum Thema „Besser lesen und schreiben lernen für Erwachsene“ bei Neu Start St. Pauli 360° und unserem Schwesterprojekt Neu Start Arbeit informierten.

Die Veranstaltung war gut besucht und wir konnten einige sehr informative Gespräche mit Besucher*innen führen, die uns von ihren eigenen oder von Lese- und Schreibschwierigkeiten aus ihrem Umfeld sowie dem Umgang mit diesen Problemen im Alltag erzählten. So gab es neben den Besucher*innen, die einen Flyer oder eine Postkarte zu unseren kostenlosen Beratungs- und Lernangeboten mitnahmen, bereits einige konkrete Anfragen vor Ort für eine weiterführende Beratung.

Da darüber hinaus auch noch genügend Zeit blieb, um sich mit den anderen Anbietern der Infostände auszutauschen und zu vernetzen, war der Infotag für uns ein voller Erfolg.

Wir bedanken uns bei den Organisator*innen des Jobcenter St. Pauli, dass wir bei dieser gelungenen Veranstaltung dabei sein durften und freuen uns schon auf den nächsten Infotag.

Nachbericht: Was geschah rund um den Weltalphabetisierungstag 2023?

„Eine Vielzahl an Medienberichten, Veranstaltungen und damit mehr öffentliche Aufmerksamkeit für geringe Literalität als gesellschaftlich ebenso relevantes wie tabuisiertes Thema…“, so könnte ein allgemeingültiges Resümee zum Weltalphabetisierungstag lauten. Bezogen auf Hamburg und die Aktivitäten unseres Projekts lässt sich die Woche rund um den Weltalphabetisierungstag genauer wie folgt zusammenfassen.

Im Zuge der Medienberichterstattung wurde eine aktuelle Reportage der 37°-Reihe im ZDF ausgestrahlt, in der unsere Bekannte Lea als Protagonistin und wir bei einer Öffentlichkeitsaktion in Hamburg-Altona zusammen mit dem ALFA-Mobil begleitet wurden. Die Reportage trägt den Titel „Immer Ärger mit den Buchstaben“ und kann in der ZDF-Mediathek und hier per Klick abgerufen werden. Zudem findet sich in der aktuellen Ausgabe des Hamburger Ärzteblatts auf S.28-29 ein Artikel mit unserem Lernbotschafter Uwe Scheele, der anschaulich schildert, was geringe Literalität für die alltägliche Handlungspraxis im Gesundheitsbereich bedeuten kann. Apropos: Uwe Scheele ist mit unserem Schwesterprojekt Neu Start Arbeit auch in Beiträgen von RTL Aktuell und RTL Nord sowie auf der Website der „Mein Schlüssel zur Welt“-Kampagne mit seiner Perspektive vertreten.

Round Table an der Uni Hamburg

Bereits kurz vor dem Weltalphabetisierungstag veranstaltete die Universität Hamburg einen sogenannten „Literacy Promptathon“, der die mögliche Rolle von künstlicher Intelligenz im Kontext von Alphabetisierung und Grundbildung beleuchtete und zur praktischen Erprobung verschiedener KI-basierter Tools einlud. Auch wir waren in Form eines Workshops zu einem KI-Übersetzungstool in Einfache Sprache und an einem Round Table beteiligt. Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier: Klick!

Abgerundet wurde die Weltalphabetisierungswoche aus unserer Sicht mit einer eigenen Öffentlichkeitsaktion in Altona, wo wir eine Bodenzeitung eingesetzt haben, um mit den Passant:innen am Goetheplatz ins Gespräch zu kommen. Es ergaben sich vielschichtige Gespräche auch unter den Besucher:innen selbst, in denen ausgehend von den Ursachen zum Teil auch mögliche Lösungen für eine verbesserte Grundbildung und das Bildungssystem als Ganzes thematisiert wurden. Wir danken allen Beteiligten für das Interesse und die Zusammenarbeit!

Veranstaltungen rund um den Weltalphabetisierungstag 2023

Kommende Woche ist es wieder soweit: Am 8. September findet der alljährliche Weltalphabetisierungstag statt, mit dem die UNESCO auf das globale Bildungsthema geringer Lese- und Schreibkompetenzen bei Erwachsenen aufmerksam machen möchte. Zu diesem Anlass wird es wieder eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Öffentlichkeitsaktionen geben, um das Thema und den daraus ableitbaren bildungspolitischen Handlungsbedarf ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Eine bundesweite und bündige Übersicht dazu ist beim Bundesverband für Alphabetisierung und Grundbildung e.V. zu finden: Klick!

Auch in Hamburg finden mehrere Veranstaltungen statt. So lädt die Universität Hamburg am 5. September zu einem Literacy Promptathon mit dem Titel „Künstliche Intelligenz im Kontext von Alphabetisierung und Grundbildung“ ein, bei dem auch wir im Programm vertreten sein werden. Das vollständige Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier. Eine eigene Öffentlichkeitsaktion mit unserem Schwesterprojekt Neu Start Arbeit haben wir für den 6. September angesetzt: Nach einem gemeinsamen Stadtteilrundgang beider Projekte, bei dem wir Multiplikator:innen in verschiedenen Einrichtungen für das Thema sensibilisieren werden, platzieren wir uns von 15-17 Uhr mit einer öffentlichkeitswirksamen Bodenzeitung in der Fußgängerzone vor IKEA in Hamburg-Altona. Kommen Sie gerne vorbei!

Aufsuchende Netzwerkarbeit: Stadtteilrundgang erschließt neue Orte

In dieser Woche haben wir erneut unser altbewährtes Format der Stadtteilrundgänge im Sozialraum eingesetzt, um unsere Beratungs- und Lernangebote im Kreis potenzieller Multiplikator:innen sichtbarer zu machen. Allerdings haben wir dieses Mal mehrere Orte und Einrichtungen besucht, die bisher noch nicht auf unserer Route lagen: So waren wir beispielsweise auf dem Recyclinghof St. Pauli, bei Pro Familia Hamburg und in der Helios Endo-Klinik, wo wir in kurzen Sensibilisierungsgesprächen das Thema „Lese- und Schreibschwierigkeiten bei Erwachsenen“ ins Bewusstsein rufen konnten. Eine der ersten Reaktionen einer Mitarbeiterin war: „Ach, das passt ja. Erst gestern haben wir hier über einen Bekannten gesprochen, der nicht richtig lesen und schreiben kann.“ Anknüpfend an solche und ähnliche Reaktionen haben wir unsere Öffentlichkeitsmaterialien verteilt und auch ein neu entwickeltes Plakat zur Ansprache des mitwissenden Umfelds weist nun in Supermärkten, Apotheken und Gemeindetreffpunkten im Stadtteil auf unser Anliegen hin.

Wir hoffen, dass sich auf diesen Wegen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda die Informationen über konkrete Unterstützungsangebote verbreiten und möglichst viele Betroffene motivieren, aktiv zu werden.

Mit dem ALFA-Mobil in Hamburg-Bergedorf…

…waren wir gestern bei einer gemeinsamen Öffentlichkeitsaktion mit unserem Schwesterprojekt Neu Start Arbeit vertreten, die von der Bezirksversammlung Bergedorf initiiert wurde. Bei hitzigen Sommertemperaturen konnten wir die Öffentlichkeit auf dem Bahnhofsvorplatz zu Lese- und Schreibschwierigkeiten bei Erwachsenen sensibilisieren, wobei es die ein oder andere verblüffte Reaktion auf die Größenordnung von 6,2 Millionen Betroffenen in Deutschland zu beobachten gab. Uwe Boldt konnte als Lernbotschafter vor Ort zudem anschaulich von den mit geringer Literalität verbundenen Einschränkungen in vielen Alltagssituationen berichten, was auch Ausdruck in einem ausführlichen Bericht der lokalen Presse gefunden hat. Der Beitrag kann über folgenden Link auf der Website des Hamburger Abendblatts abgerufen werden: Klick!

Vielen Dank an das Team vom ALFA-Mobil für die gelungene Öffentlichkeitsaktion!

Zu Gast beim Fachtag des Grund-Bildungs-Zentrums in Berlin

Anfang der Woche haben wir uns auf den Weg nach Berlin gemacht, um den 7. Berliner Fachtag für Alphabetisierung und Grundbildung zu besuchen. Der Fachtag wurde vom Grund-Bildungs-Zentrum Berlin veranstaltet und bot wie gewohnt eine Vielzahl thematischer Aspekte an. Der thematische Schwerpunkt lag in diesem Jahr allerdings auf der Verzahnung der Arbeitsmarktförderung mit der Grundbildung, welche auch eine große Rolle für die angeschobene Landeskonzeption in Berlin spielt. Im Anschluss an die Grußworte von Christina Henke (Staatssekretärin für Bildung) und die gemeinsame Begrüßung durch Dr. Theresa Hamilton (Leiterin des Grund-Bildungs-Zentrums Berlin) und Ute Holschumacher (Lernerexpertin) stand dementsprechend der Impulsvortrag „Arbeitsorientierte Grundbildung (AoG) – Zielgruppen, Kooperationen, Erfahrungen“ auf dem Programm. Gemeinsam mit André Hamann (Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.) konnten wir, vertreten durch Christine Biskamp (Neu Start St. Pauli 360° & Neu Start Arbeit), in diesem Vortrag Erfahrungen und Modelle arbeitsorientierter Grundbildung vorstellen, um den Besucher:innen die Möglichkeit zu eröffnen, diese angepasst an die Berliner Rahmenbedingungen weiterzudenken.

Während der anschließenden Mittagspause gab es die Möglichkeit, sich auf dem „Marktplatz“ über verschiedene Initiativen und Projekte im Bereich der Grundbildung zu informieren und auszutauschen. Auch wir waren mit einem Stand unserer beiden AlphaDekade-Projekte vertreten und konnten interessante Gespräche mit Vertreter:innen verschiedener Institutionen führen.

Am Nachmittag wurde in insgesamt sieben Themengruppen zu unterschiedlichen Themen referiert und diskutiert: „Sensible Öffentlichkeitsarbeit mit Botschafter:innen in eigener Sache“, „Machtkritische Perspektiven auf Digitalisierung in der Grundbildung – ein Methodenworkshop für die Praxis“ oder „Grundbildung und Bürgergeld“ sind Beispiele für das breite Spektrum der angebotenen Themen. In der Themengruppe „Aufsuchende Grundbildungsberatung am Beispiel Hamburg“ haben wir unser aufsuchendes Beratungsformat vorgestellt, das wir bereits seit Beginn der Projektlaufzeit 2018 erproben und inzwischen auch im arbeitsorientierten Schwesterprojekt einsetzen.

Abgerundet wurde der Fachtag durch ein Schlusswort von Dr. Ulrich Raiser (Leiter des Referats Erwachsenen- und Grundbildung, Lebenslanges Lernen, außerschulische Bildung bei der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie), in dem die Eindrücke und Erkenntnisse des Fachtages komprimiert zusammengefasst wurden. Wir danken dem Team des Grund-Bildungs-Zentrums Berlin für die anregende Veranstaltung und die Zusammenarbeit!