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Alternative Lernformate in der Ausnahmesituation

Wir versuchen die aktuelle Ausnahmesituation als Chance zu begreifen und führen mit einigen unserer LernerInnen bereits seit letzter Woche individuell zugeschnittene Alternativ-Lernformate durch, um die Phase des ausgesetzten Präsenz-Unterrichts möglichst ohne große Lernrückschritte zu überbrücken. Im Zuge dessen haben wir verschiedene Formen von Fernunterricht eingerichtet, die sich immer an dem Kenntnisstand und den privaten Nutzungsgewohnheiten des jeweiligen Teilnehmers orientieren. Denn nicht alle unsere TeilnehmerInnen nutzen beispielsweise die gleichen Smartphone-Apps oder sind sicher im Umgang mit E-Mail-Anhängen, in denen sich Lernmaterialien befinden. So praktizieren wir auf Basis der Frage „Was passt für wen?“ mit einigen LernerInnen über Messenger-Dienste organisierte Selbstlerneinheiten. Sie zielen auf die Schulung der Selbstlernkompetenz ab und orientieren sich an dem für die Teilnehmenden gewohnten Vorgehen aus den offenen Lerntreffs. Dabei werden parallel zum Lesen und Schreiben digitale Grundkompetenzen in der Handhabung dieser Dienste eingeübt, wie sie auch bei weiteren von uns genutzten Plattformen zum kollaborativen digitalen Lernen gefragt sind.

Für weniger digitalaffine LernerInnen ist oft der analoge Weg der passendere, weshalb wir auch Lernbriefe versenden, in denen sich Arbeitsblätter finden, die vor allem der Wiederholung und Festigung von bereits vor der Pause begonnenen Themen dienen. Die Korrektur der Lernmaterialien erfolgt dann entweder per telefonischem Feedback-Gespräch oder entlang mitgeschickter Lösungsblätter zur Selbstkorrektur. Ohnehin ist die telefonische Begleitung bei allen Fernunterrichts-Formaten ein wichtiger Bestandteil, um Verbindung zu den Lernenden zu halten, technisches Equipment und Know-how zu checken, Fragen zu klären, Feedback zu absolvierten Aufgaben zu geben oder kollaborativ zu arbeiten. Wir erproben und entwickeln beständig weiter, um die anspruchsvolle Lage für alle bestmöglich zu gestalten.

Wir müssen leider eine Pause machen

Angesichts der aktuellen Entwicklungen bezüglich des Coronavirus und der Kita- und Schulschließungen in Hamburg finden bis auf Weiteres keine Beratungs- und Lernangebote statt. Auch die offenen Lerntreffs im Flaks, in den Fanräumen des Millerntorstadions und in der Bundesstraße sind in dieser Zeit ausgesetzt.

Diese Entscheidung soll dazu beitragen, sowohl unsere LernerInnen als auch unser Team vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen und damit auch die Möglichkeiten der Weiterverbreitung des Virus, die auf Kosten vieler Menschen gehen kann, zu verhindern.

Über die Wiederaufnahme der Beratungs- und Lernangebote werden wir auf dem Laufenden halten und hoffen, dass sich dazu zeitnah absehbare Entwicklungen ergeben.

Falls es noch Fragen dazu gibt, rufen Sie uns gerne an: Tel. 040 5555 6231.

Unsere offenen Lernangebote in der Übersicht

Montags 16-18 Uhr im FLAKS e.V. (Angebot für Frauen), Alsenstraße 33, nahe S-Bahn-Station Holstenstraße

Donnerstags 17.30-19 Uhr bei Neu Start St. Pauli, Bundesstraße 28a, nahe S-Bahn-Station Dammtor und Sternschanze

Freitags 11-13 Uhr in den Fanräumen im Millerntor-Stadion, Heiligengeistfeld 1, in der Gegengerade des Millerntor-Stadions

Besuch aus Berlin bei Neu Start St. Pauli

Gestern hatten wir Besuch von David Stops, der selbstständig im Bereich der Lehrkräfte-Fortbildung tätig ist und mit dem wir uns fachlich sehr interessant austauschen konnten. Inhaltlich ging es unter anderem um die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien, die Gelingensbedingungen für zielgruppengerechte Unterrichtsgestaltung und Fördermöglichkeiten für die Grundbildungsarbeit. Ein Blick auf die Homepage seiner Firma Mock und Stops lohnt sich in jedem Fall. Vielen Dank für den Besuch und die anregenden Gespräche!

Unser dritter Infobrief ist erschienen und…

…thematisiert unsere Erkenntnisse in Bezug auf verschiedene Wege der Ansprache. Außerdem greifen wir die Perspektive von Netzwerk-Einrichtungen auf das Thema geringe Literalität auf und unsere Lerner-Experten erörtern, welche Bedingungen aus ihrer Sicht für gelingende Lernprozesse wichtig sind. Viel Spaß beim Lesen!

Immer montags im Mehrgenerationenhaus FLAKS

Als einer unserer Kooperationspartner „der ersten Stunde“ hat sich das Mehrgenerationenhaus FLAKS und unser dort vor Ort immer montags von 16 bis 18 Uhr aufsuchendes Lernangebot mittlerweile fest etabliert. Es ist ein sehr gutes Beispiel wie funktionierende Ansprache durch Mitarbeiterinnen dafür sorgen kann, dass immer wieder neue Lernerinnen von dem offenen Lerntreff für Frauen erfahren und aufgrund der Vertrauensbrücke der Mitarbeiterinnen auch tatsächlich daran teilnehmen.

Integriert in das Angebot ist unsere mobile Lernberatung (inklusive der zugehörigen Lernstandsdiagnostik), die wir mit allen neu dazu kommenden Teilnehmerinnen durchführen. Besonders ist zudem, dass es für die Mütter unter den Lernerinnen parallel zu unserem offenen Lernangebot eine Kinderbetreuung vor Ort gibt, die vom Team des FLAKS organisiert wird. Interessierte Frauen können jederzeit gerne dazu kommen, um besser lesen und schreiben zu lernen!

Der Lebenswelt des Stadtteils auf der Spur…

…waren wir in der vergangenen Woche mal wieder bei einem unserer Stadtteilrundgänge. Ausgerüstet mit unseren Plakaten, Flyern und Postkarten bestückten wir Supermärkte, Kioske, Apotheken, Drogerien, Stromkästen und weitere lebensweltliche Orte, um auf unsere individuell gestaltbaren Lernangebote aufmerksam zu machen. Die Effekte zeigen sich schon jetzt, wenige Tage nach der Aktion: Weitere neue LernerInnen haben dadurch von uns erfahren und Termine für Lernberatungen mit uns vereinbart.

Darüber hinaus konnten wir durch spontane Vor-Ort-Gespräche mit MitarbeiterInnen von potenziellen Netzwerkpartnern kommunikative Hürden bei der Kontaktanbahnung umgehen und unmittelbar mögliche Perspektiven einer konkreten Zusammenarbeit erörtern. So kamen wir z.B. in Kontakt mit Seniorenwohnheimen, einem inklusiven Restaurant und einer Anlaufstelle für Obdachlose. Ergo: Stadtteilrundgänge zeigen Wirkung!

Offener Sensibilisierungs-Workshop am 24. März im Haus der Familie

Es gibt sehr viele Menschen, die im Alltag Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Jedoch sind sie zugleich auch oft sehr geschickt darin, diese Schwierigkeiten geheim zu halten. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch Sie in ihrem Arbeitsumfeld in St. Pauli (möglicherweise ungeahnte) Berührungspunkte mit dem Thema haben. Für alle interessierten Mitarbeiter/Innen von Einrichtungen (wie z.B. Vereine, Kitas, Kiosken, Arztpraxen, Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen) im Stadtteil bietet Neu Start St. Pauli am 24. März von 13.45 bis 16.15 Uhr im Haus der Familie einen kostenfreien und offenen Sensibilisierungs-Workshop an.

Inhaltliche Aspekte werden sein:

– Was genau ist geringe Literalität und in welcher Größenordnung gibt es sie in Deutschland? Wissenswertes zum Thema

– Ursachen für Lese- und Schreibschwierigkeiten (anhand von exemplarischen Lebensläufen)

– Strategien der Betroffenen, um den Alltag trotz Lese- und Schreibschwierigkeiten zu meistern

– Wie erkenne ich Lese- und Schreibschwierigkeiten bei Klienten? Anzeichen erkennen und deuten

– Wie kann eine sensible Ansprache des Themas konkret aussehen?

– Möglichkeiten der Einbindung des Themas in den Arbeitsalltag

Wenn Sie an dem Termin teilnehmen möchten, schicken Sie bitte bis zum 29. Februar eine kurze Mail zur Anmeldung an marcel.redder@neustart.kom-bildung.de Falls Sie bereits Wünsche bezüglich inhaltlicher Schwerpunktsetzungen haben, nennen Sie diese gerne auch in Ihrer Mail.

Über Ihre Teilnahme am Workshop würden wir uns sehr freuen!

Ortswechsel des offenen Lerntreffs

Unser offener Lerntreff bei der GWA St. Pauli wird bis März örtlich verlegt: Statt wie gewohnt am Hein-Köllisch-Platz findet das Lernangebot bis dahin in unseren Räumen in der Bundesstraße 28a statt. Eine Wegbeschreibung als Video findet sich hier.

Immer donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr ist jede und jeder herzlich dazu eingeladen!

Weihnachtsgrüße von Neu Start St. Pauli

Wir möchten uns auf diesem Weg für die großartige Unterstützung in 2019 bedanken! Wir wünschen allen UnterstützerInnen, LernerInnen und Netzwerk-PartnerInnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!