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Was bisher geschah…Teil 2: Grundbildungsberatung16.02.2022

Die Segel gesetzt und die Anker gelichtet! So könnte man die Arbeit der ersten Monate im Handlungsfeld Grundbildungsberatung umschreiben. Da sich unser lokales Netzwerk, sehr zu unserer Freude, schon mit neuen Beratungsanfragen an uns gewendet hat, gab es einen nahtlosen Beratungsübergang vom Vorgängerprojekt zum Transferprojekt. Gleichzeitig konnten wir auf diesem Weg auch bereits frühzeitig erste neue Ansätze unserer überarbeiteten Grundbildungsberatung in der Praxis erproben.

Konzeptionell haben wir unseren bestehenden und erfolgreich erprobten Lernberatungsleitfaden um Fragen zu Wissen und Informationsbeschaffung in den Bereichen Gesundheit, Finanzen und Politik erweitert sowie eine telefonische Beratungsnachverfolgung etabliert. Mit dieser systematischen Nachverfolgung möchten wir den Erfolg einer Erstberatung sicherstellen und den Kontakt mit den Lerninteressierten in der wichtigen Phase des Lerneinstiegs halten. Zudem lässt sich so mehr über eventuelle Übergangs- und Lerneinstiegsbarrieren erfahren und, falls gewünscht, eine weiterführende Beratungsbegleitung anbieten.

Der Fokus in den durchgeführten Beratungen der ersten Monate lag aber nicht immer auf einem Verweis zu einem Lernangebot. In einzelnen Fällen zeigte sich auch dringender Beratungsbedarf für eine Kompetenzstärkung, um gemeinsam einen Weg für einen besseren Umgang mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zu finden. Auch eine Beratung zu Selbstlernmaterialien oder eine ausführliche Diagnostik mit dem Ziel einer schriftlichen Teilnahmeempfehlung für einen Lese- und Schreibkurs standen schon im Mittelpunkt von Beratungsanfragen.

Hinsichtlich der Verweismöglichkeiten zu Grundbildungsanbietern ging es in ersten Gesprächen, z.B. mit dem VHS Grundbildungszentrum, darum einen Überblick über die Grundbildungsangebote der jeweiligen Bildungsträger zu erlangen, um diese Informationen in unseren Verweisberatungen zielgruppengerecht bereitstellen zu können. Dies soll auch mittels Handouts geschehen, mit denen die gesammelten Informationen niedrigschwellig zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus konnten bereits erste Absprachen getroffen werden, wie gelingende Verweisübergänge von unserer externen Beratung zu den jeweiligen Grundbildungsanbietern sichergestellt werden können.

Sobald die Pandemielage es zulässt, heißt es für unser Beratungsteam dann auch endlich wieder: Hinein in den Stadtteil! Wir planen unterschiedliche Beratungsstellen der Sozialen Arbeit, Behörden und Verwaltungen im Sozialraum aufzusuchen, um unser trägerübergreifendes Beratungsangebot im Stadtteil publik zu machen und gemeinsam mit diesen Einrichtungen zu besprechen, ob und wie das Thema „Alphabetisierung und Grundbildung“ in deren Beratungssettings integriert und verankert werden kann. In der Umsetzung dieses Vorhabens stehen wir dabei auch im intensiven Austausch mit unseren Kooperationspartnern „Haus der Familie“ und „FLAKS“ sowie unserem Schwesterprojekt „Neu Start Arbeit“.

Im nächsten Schritt gilt es nun also Fahrt aufzunehmen und die unterschiedlichen Beratungsakteure des Sozialraums mit ins Grundbildungs-Boot zu holen.