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Bremen in Hamburg

Die Fachstelle für Alphabetisierung der Bremer VHS informiert und vernetzt die Träger in der Weiterbildungslandschaft, um das Thema geringe Literalität bei Erwachsenen in Bremen breiter aufzustellen. Wie sind Bremen und Hamburg strukturell im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung aufgestellt? Welche Wege der Ansprache erreichen Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten? Wie sollten Lernangebote gestaltet sein, damit sie Anklang finden? Welche (möglicherweise auch unkonventionellen) Formen der Öffentlichkeitsarbeit sind vielversprechend, um das Thema ins öffentliche Bewusstsein zu heben und zu enttabuisieren? Diese und weitere Themenaspekte und Fragestellungen besprachen wir in der vergangenen Woche, als die Fachstelle bei uns zu Besuch war. Wir danken für die konstruktiven und inhaltlich spannenden Gespräche!

Besuch aus Trier bei Neu Start St. Pauli

Das Projekt „Knotenpunkte für Grundbildung“ aus Trier konzentriert sich so wie wir auf die Lebenswelt von Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten. Während unseres Treffens letzte Woche tauschten wir dementsprechend unsere bisherigen Erfahrungswerte unter anderem in Bezug auf Teilnehmergewinnung aus und welche Ansprachewege dafür vielversprechend sind: Ansprache über Multiplikatoren in Einrichtungen, Mundpropaganda, Postkarten in Supermärkten, Stände bei Stadtteilfesten. Welche Kanäle funktionieren, um Menschen anzusprechen und zum Lernen zu motivieren? Zudem sprachen wir über thematische Angebote und wie diese gestrickt sein sollten, um Interesse zu wecken und sie inhaltlich sinnvoll mit der Vermittlung von besseren Lese- und Schreibkenntnissen zu verbinden. Wir danken für die interessanten Gespräche und den Besuch!

Im Mehrgenerationenhaus Nachbarschatz…

…hat sich seit nun schon drei Monaten eine Lerngruppe gebildet, die zwei Mal pro Woche vor Ort besser lesen und schreiben lernt. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wächst die Gruppe seitdem beständig und die hellen, freundlichen Räume ermöglichen eine sehr angenehme Lernatmosphäre. Das Nachbarschatz ist somit bereits das zweite Mehrgenerationenhaus, das wir als Lernort im Kiez etabliert haben. Ein Blick auf das vielfältige Programm des Hauses lohnt sich. Wenn Sie auch besser lesen und schreiben lernen wollen oder jemanden mit diesem Anliegen kennen, melden Sie sich gerne unter 040/5555 6231 bei uns!

Zu Gast in Berlin beim Fachtag des Grund-Bildungs-Zentrums

Vergangene Woche unternahmen wir eine Reise nach Berlin, um beim diesjährigen Fachtag des Grund-Bildungs-Zentrums Berlin frische Eindrücke und fachliche Inputs zu bekommen. Der sehr kurzweilig gestaltete Fachtag bot dann auch ein facettenreiches Programm. Den Auftakt bildete die Verleihung der Alpha-Siegel an mehrere Berliner Institutionen, die bei sich vor Ort Umgestaltungen integriert haben, um für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten besser zugänglich zu werden. Konkrete Beispiele dafür sind Wegbeschreibungen in Leichter Sprache und die regelmäßige Teilnahme der Mitarbeitenden an Sensibilisierungsschulungen zum Thema. Die Verleihung wurde durch eine Interview-Runde abgerundet, in der die Lerner-ExpertInnen des Grund-Bildungs-Zentrums aufschlussreich schilderten, worauf Einrichtungen wie beispielsweise Jobcenter oder Beratungsstellen aus ihrer Sicht besonderes Augenmerk legen sollten.

Im weiteren Verlauf stellte Prof. Dr. Anke Grotlüschen neue Ergebnisse und perspektivische Folgerungen für die Bildungspraxis aus der LEO-Studie 2018 vor. In BarCamps wurde anschließend zu verschiedenenen Themen und Fragestellungen anregend diskutiert und beim abschließenden „Stadtspaziergang durch die Berliner Grundbildungslandschaft“ konnten wir uns mit anderen Projekten vernetzen und Erfahrungswissen austauschen. Vielen Dank an das Team des GBZ für den gelungenen Fachtag!

Besuch aus Tübingen bei Neu Start St. Pauli

Am Montag empfingen wir Susanne Christel von der Volkshochschule Tübingen, die dort den Fachbereich Grundbildung leitet. Wir stellten unsere Arbeitsfelder vor und tauschten uns u.a. über die thematische Gestaltung von Lernangeboten und über angemessene Wege aus, Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zum Lernen zu motivieren. Auch dazu, wie sich infrastrukturelle Unterschiede zwischen Tübingen und Hamburg auf Fragen der Angebotsplanung auswirken, sammelten wir Erfahrungswissen und Gedanken. Wir bedanken uns für den Besuch und den konstruktiven Ideenaustausch!

Workshop zu geringer Literalität bei der Hamburger Arbeit

Die MitarbeiterInnen von NAVIGATOR 16A, der Sozialberatung der Hamburger Arbeit, beraten ihre KundInnen zu allen erdenklichen sozialen Themen aufsuchend an deren jeweiligen Einsatzorten. Wie sich im Verlauf unseres Workshops zeigte, gibt es dabei häufig auch Berührungspunkte zum Thema geringe Literalität. Im Rahmen des vierstündigen Workshops tauschten wir uns dementsprechend über einige Fallbeispiele aus, wobei unter anderem die Motivationseffekte thematisiert wurden, die mit der Inangriffnahme der eigenen Lese- und Schreibschwierigkeiten verbunden sein können und aus denen sich auch positive Impulse für Problemlagen in anderen Lebensbereichen entwickeln können. Darüber hinaus sprachen wir neben den zentralen Erkenntnissen der LEO-Studie 2018 auch darüber, wie sich schriftsprachliche Schwierigkeiten bei den KundInnen erkennen und konkret im Rahmen der Sozialberatungen ansprechen lassen, um den Betroffenen Lernangebote wie Neu Start St. Pauli an die Hand geben zu können. Vielen Dank an alle Teilnehmenden für den regen Austausch und die interessanten Gespräche!

Karlsruhe trifft Neu Start St. Pauli

Gestern hatten wir Besuch von den Kolleginnen von BiG aus Karlsruhe. In den Gesprächen ergab sich ein anregender fachlicher Austausch zu verschiedenen Aspekten der Ansprache, thematischen Lernangeboten, Öffentlichkeitsarbeit, Perspektiven und vielen weiteren Themen. Da die Kolleginnen so wie wir in der Lebenswelt aktiv sind, konnten wir bei einem Stadtteilrundgang auch unsere Lernorte im Kiez vorstellen und währenddessen viele spannende Ideen austauschen. Am Abend zeigte sich unsere Lernerexperten-Gruppe sehr daran interessiert, wie die Grundbildungsarbeit in Karlsruhe aufgestellt ist, wodurch die gemeinsame Expertenrunde zu einer lebendigen und gehaltvollen Angelegenheit wurde.

Wir danken für den Besuch und freuen uns auf weitere Zusammenarbeit und Austausch!

Unsere offenen Lernangebote im Überblick

Montags 16-18 Uhr im FLAKS e.V. (Angebot für Frauen), Alsenstraße 33, Nähe S-Bahn-Station Holstenstraße

Donnerstags 17.30-19 Uhr bei der GWA St. Pauli e.V., Hamburger Hochstraße 1, Im IBiS-Büro am Hein-Köllisch-Platz

Freitags 11-13 Uhr in den Fanräumen im Millerntor-Stadion, Heiligengeistfeld 1, In der Gegengerade des Millerntor-Stadions

Zu Gast auf der Website und im Stadion des FC St. Pauli

Diesen Freitag werden wir gleich zweifach im Millerntor-Stadion zu treffen sein. Am Vormittag findet wie gewohnt unser offenes Lernangebot in den Fanräumen statt, zu dem alle Details an dieser Stelle auf der Website des Vereins nachgelesen werden können. Am Abend folgen wir dann mit einigen unserer LernerInnen der Einladung des FC St. Pauli zum Spiel gegen den SV Werder Bremen, für die wir uns sehr bedanken!

Workshop zu geringer Literalität in der Jugendberufsagentur Hamburg-Mitte

Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Rechtskreisen und Standorten nahmen in der vergangenen Woche an unserer Sensibilisierungsschulung zu geringer Literalität in der Jugendberufsagentur Hamburg-Mitte teil. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es in deren Arbeitsalltag mit der Klientel der 16-25jährigen immer wieder Momente gibt, in denen Lese- und Schreibschwierigkeiten erkennbar werden. Nicht nur im Umgang mit behördlichen Formularen, sondern beispielsweise auch bei der Bedienung von Internetseiten zur Berufsfindung werden die geringen Lese- und Schreibkompetenzen der jungen Erwachsenen für die MitarbeiterInnen sichtbar.

Dementsprechend wurden neben zentralen Zahlen der LEO-Studie 2018 und weiteren Aspekten der Schriftsprache im täglichen Leben, schwerpunktmäßig auch Strategien zum Erkennen und Ansprechen der schriftsprachlichen Schwierigkeiten in konkreten Beratungssituationen thematisiert. Zudem wurden Ideen dazu ausgetauscht, wie sich das Thema im Arbeitsalltag der Jugendberufsagentur weiterhin mitdenken und integrieren lässt. Vielen Dank an alle Teilnehmenden für den spannenden und aktiven Austausch!